Aufgaben:
Beschreibe die Statistik
Was könnte die Meinung verschiedener Personengruppen (Politiker, Bevölkerung, Arbeiter) zu der Ölindustrie sein?
Nenne Pro und Kontra Punkte bezüglich der Ölindustrie in Nigeria und beurteile ob sie ein „Fluch“ oder ein „Segen“ für das Land und die Menschen darstellt
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Musterlösung:
1.
Die Statistik zur Erdölproduktion in Nigeria von 1965 bis 2023 zeigt signifikante Schwankungen in der Produktionsmenge, gemessen in Millionen Tonnen.
Im Jahr 1965 lag die Produktion bei etwa 12,5 Millionen Tonnen. Zwei Jahre später, 1967, stieg die Produktion auf rund 20 Millionen Tonnen. Anschließend folgte ein starker Rückgang, der 1969 einen Tiefpunkt von etwa 8 Millionen Tonnen erreichte. Die Erdölproduktion erlebte jedoch einen dramatischen Anstieg und erreichte 1975 einen Höhepunkt von 111 Millionen Tonnen, bevor sie wieder auf 87,8 Millionen Tonnen fiel. Ein weiterer Anstieg folgte 1979, als die Produktion 113 Millionen Tonnen erreichte. Danach sank die Produktion bis 1983 auf etwa 60 Millionen Tonnen. In den folgenden Jahren stabilisierte sich die Produktion, bevor sie 2004 ihren nächsten Höhepunkt von 121 Millionen Tonnen erreichte. Trotz mehrerer Rückgänge stieg die Produktion bis 2008 wieder auf 105 Millionen Tonnen.
Ein erneuter Höhepunkt wurde 2010 mit 122 Millionen Tonnen erreicht, gefolgt von einem weiteren Rückgang, der die Produktion bis 2023 auf etwa 70 Millionen Tonnen zurückführte. Insgesamt zeigt die Grafik die volatile Natur der Erdölproduktion in Nigeria und die verschiedenen Faktoren, die zu diesen Veränderungen beigetragen haben könnten, wie wirtschaftliche, politische und technische Aspekte.
2.
Politiker:
• Unterstützende Politiker könnten die Ölindustrie als wirtschaftlichen Motor sehen, der Arbeitsplätze schafft und Staatseinnahmen generiert.
• Umweltbewusste Politiker würden auf die negativen Umweltauswirkungen hinweisen und stärkere Investitionen in erneuerbare Energien fordern.
• Sozialpolitiker könnten soziale Ungleichheiten anprangern und mehr Verantwortung von der Industrie verlangen.
Bevölkerung:
• Ölproduzenten sehen die Industrie als entscheidend für ihren Lebensunterhalt und fordern Stabilität in der Produktion.
• Umweltschützer setzen sich für eine Reduzierung der Ölproduktion ein, um Umweltschäden und Klimawandel zu bekämpfen.
• Die allgemeine Bevölkerung hat gespaltene Meinungen, wobei einige die wirtschaftlichen Vorteile schätzen und andere die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen kritisieren.
Arbeiter in der Ölindustrie:
• Produktionsarbeiter betrachten die Industrie als ihre Hauptquelle für Einkommen und kämpfen für den Erhalt von Arbeitsplätzen.
• Technische Angestellte setzen sich für Innovation und technologische Entwicklung ein, um die Effizienz zu steigern.
• Gewerkschaftsvertreter fordern bessere Arbeitsbedingungen und faire Löhne und betonen die Notwendigkeit einer nachhaltigen Zukunft.
3.
Pro Punkte:
• Wirtschaftswachstum: Die Ölindustrie trägt erheblich zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) Nigerias bei und ist eine wichtige Einnahmequelle für den Staat.
• Arbeitsplätze: Die Industrie schafft zahlreiche Arbeitsplätze, sowohl direkt in der Ölproduktion als auch indirekt in verwandten Sektoren.
• Auslandsinvestitionen: Die Ölindustrie zieht ausländische Investitionen an, die für technologische Entwicklung und Infrastrukturverbesserungen sorgen können.
• Infrastrukturentwicklung: Die Einnahmen aus der Ölindustrie ermöglichen Investitionen in Infrastrukturprojekte, wie Straßen und Bildungseinrichtungen.
Kontra Punkte:
• Umweltschäden: Die Ölindustrie verursacht erhebliche Umweltschäden, darunter Ölverschmutzungen, die das Wasser und die Böden belasten und die Lebensgrundlage der lokalen Bevölkerung gefährden.
• Soziale Ungleichheit: Die Reichtümer der Ölindustrie sind oft ungleich verteilt, was zu sozialer Ungleichheit und Armut in den betroffenen Gemeinden führt.
• Korruption: Die Ölindustrie ist häufig mit Korruption und Missmanagement verbunden, was die wirtschaftlichen Vorteile untergräbt.
• Ressourcenabhängigkeit: Nigerias Abhängigkeit von Öl führt zu einer mangelnden Diversifizierung der Wirtschaft, was sie anfällig für Preisschwankungen auf dem Weltmarkt macht.
Beurteilung:
Insgesamt stellt die Ölindustrie in Nigeria sowohl einen Fluch als auch einen Segen dar. Einerseits bringt sie wirtschaftliche Vorteile, Arbeitsplätze und Infrastrukturentwicklung mit sich. Andererseits führen Umweltschäden, soziale Ungleichheit und Korruption zu erheblichen Problemen für das Land und seine Bevölkerung. Die Herausforderung besteht darin, die positiven Aspekte der Ölindustrie zu nutzen und gleichzeitig die negativen Auswirkungen zu minimieren. Eine nachhaltige Entwicklung und der Übergang zu erneuerbaren Energien könnten langfristig die Lebensqualität der Menschen in Nigeria verbessern und den Fluch der Ölindustrie verringern.